Trans*
Seit vielen Jahren arbeite ich stimmtherapeutisch mit Transfrauen, damit die Stimme schließlich nicht das Merkmal bleibt, an dem ihr Werdegang zu erkennen ist. Für den Kehlkopf selbst ist das eine große Herausforderung; mir ist dabei sehr wichtig, die physiologischen Gegebenheiten zu beachten, um so langfristige Erfolge zu erreichen. Zur Stimmerhöhung kommen Wortwahl, Sprachmelodie und verbaler Ausdruck; aber auch der nonverbale Ausdruck spielt eine große Rolle. Gestik, Mimik, die ganzkörperliche Bewegung, der Gang und der Blick werden bei meiner Arbeit mitberücksichtigt. Bei der Bewegungsschulung bildet das Konzept Schlaffhorst-Andersen eine wichtige Grundlage, ergänzt durch Elemente aus der Theaterpädagogik. Ausgehend von gängigen Rollenklischees ist mir das Entdecken des individuellen Ausdrucks wichtig.
Auch Transmänner werden von mir stimmlich geschult. Die Therapie unterscheidet sich natürlich, ob vor (oder jenseits) der Einnahme von Hormonen gearbeitet wird oder ob bereits das Testosteron seine Wirkung entfaltet. Die Gabe von Testosteron hat oft eine vertiefende Auswirkung auf die Stimme; meine Arbeit besteht dann ergänzend in der Stabilisierung der neuen Stimmfarbe, der Wortwahl und der Sprachmelodie. Bei Bedarf fließen natürlich auch in diese Therapie Feedback zu Ausdruck und Bewegung mit ein. Wichtig ist mir in jedem Fall, dass die Arbeit stets individuell verläuft.
Erweitert wird meine Arbeit durch das Konzept der LaKru-Stimmtransition, welches eine gute Ergänzung zu meiner bisherigen Arbeit liefert. Dabei werden die an der Stimmgebung beteiligten Muskeln sehr fein und präzise trainiert, so dass sich die gesunde Stimme einen anderen Klang erarbeiten kann.
Nonbinäre Personen sowie Inter*-Menschen sind mir selbstverständlich ebenfalls willkommen!